Nach mehreren Stunden hat der Körper ebenfalls eine Temperatur von −125 °C, wodurch die Flüssigkeit im Körper „verglast“.
Flüssiger Stickstoff
Innerhalb von zwei Wochen wird der Körper dann mit flüssigem Stickstoff auf −196 °C gekühlt.
-196°C
Kühltanks bei Alcor
DIE LAGERUNG
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Der konservierte Körper wird in einem Edelstahlbehälter kopfüber gelagert. Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme. Sollte Stickstoff aussickern, wird das Gehirn am längsten gekühlt. Vier Körper und fünf Gehirne passen in einen solchen Behälter.
PROBLEME
Bei der heutigen Konservierung kommt es zu Schäden an den größeren Organen, die mit der heutigen Medizin nicht behoben werden können.
Daher konzentriert man sich, das Gehirn mit einer bestmöglichen Erhaltung zu konservieren.
Außerdem darf das Gewebe während des Auftauens nicht aufgrund einer
Sauerstoffunterversorgung absterben. Dieses Problem ist bei größeren Organen bisher ungelöst.
Die Kosten belaufen sich bei der US-Firma Alcor auf 55.000 bis 185.000 Euro. Dabei wird unterschieden, ob nur der Kopf oder der gesamte Körper konserviert werden.
55.000,-
185.000,-
Die hohen Kosten werden meistens mit einer Lebensversicherung gedeckt. Außerdem wird für Mitglieder ein jährlicher Beitrag von umgerechnet 500 Euro fällig.
STATISTIKEN
Die Mehrheit der Mediziner hält dieses Verfahren für unmöglich. Dennoch haben sich bereits rund 3500 Menschen und Haustiere weltweit bei verschiedenen Unternehmen einfrieren lassen.
„ICH FINDE ES BESSER, AUF DIESEN FORTSCHRITT ZU WETTEN, ALS ZU VERWESEN.“
KIM SOUZZI
Mit diesem Satz und ihrem Engagement sorgte die 114. Patientin von Alcor für Aufsehen. Die erst 23-jährige Kim Souzzi, hatte sich am 17. Januar 2013 kryonisch behandeln lassen. Seit die Psychologiestudentin von ihrer Krebserkrankung erfuhr, sammelte sie Geld und wurde von der Non-Profit-Organisation in den USA betreut, bis sie verstorben ist und danach kryonisch konserviert wurde.
DER FALL ANNA BÅGENHOLM
Hoffnung für Kryoniker ist der Fall der schwedischen Ärztin
Anna Bågenholm. 1999 stürzte die damals 29 Jährige bei einem Skiunfall in einen eiskalten Fluss und wurde unter die Eisdecke gezogen. Zwar konnte sie dank einer Luftblase atmen, erfor aber, ehe sie nach einer Stunde aus dem Fluss geborgen werden konnte.
Trotz einer Körpertemperatur von -14° C, keiner
Atmung und keinerlei Hirnaktivität reanimierten die Ärzte die bereits klinisch tote Frau. Anna Bågenholm überlebte diesen Unfall nicht nur, sondern trug nicht einmal Schäden davon. Dieser Fall war bis dahin einzigartig. Die Ärzte vermuteten, dass sie nur deswegen überlebt hat, weil ihr Gehirn schnell abgekühlt und daher in nahezu unbeschädigtem Zustand konserviert wurde.
HOFFNUNG
Hoffnung für die Kryonik gibt es dank dem US-Forscher Gregory M. Fahy. Ihm gelang es vitrifizierte Nieren von Kaninchen für einige Minuten tiefzukühlen, aufzutauen und wieder zu implantieren.
Eines der Tiere lebte über einen Zeitraum von 48 Tagen weiter, nach welchem das Experiment beendet wurde. Auch vitrifiziertes Gehirngewebe zeigte Reaktion auf elektrische Stimuli.
UNSERE ZEIT IST BEGRENZT. DOCH WIRD DAS FÜR IMMER SO BLEIBEN?